Zum zehnten Mal trafen sich Gründende, Studierende, Forschende, VCs und viele weitere Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft beim Entrepreneurship Day der Technischen Universität München.
München, 30. Mai 2023. Eine Rakete für eine neue Satelliten-Generation, aus der Ferne gesteuerte Lastwagen und eine Software zur Berechnung von CO2-Emissionen: Mit diesen Produkten sind die Start-ups Isar Aerospace, Fernride und Tanso Technologies erfolgreich. Beim TUM Entrepreneurship Day waren sie für den Presidential Entrepreneurship Award nominiert – ausgezeichnet wurde das Raumfahrtunternehmen.
Zum zehnten Mal trafen sich Gründende, Studierende, Forschende, VCs und viele weitere Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft beim Entrepreneurship Day der Technischen Universität München. Das Ökosystem von TUM und UnternehmerTUM ist seit der Premiere um ein Vielfaches gewachsen und so ist auch das Netzwerktreffen deutlich größer geworden. Bei einem ganztägigen Programm präsentierten sich Start-ups, konnten Gründungsinteressierte Workshops besuchen, diskutierten Expertinnen und Expertenüber Innovation. Zum zehnten Mal wurde auch der Presidential Entrepreneurship Award verliehen. Die Jury wählt Geschäftsideen aus, die maßgeblich auf Forschungsergebnissen beruhen, ein hohes Wachstumspotenzial haben und erste Finanzierungserfolge vorweisen können. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Freunde der TUM e.V.
Preisträger: Isar Aerospace
Ob Kommunikationsnetze, autonomes Fahren oder digitale Landwirtschaft: Für dutzende neue Technologien werden Satelliten für die Datenübertragung benötigt. Dafür wollen die Anbieter ganze Schwärme von Satelliten ins All schießen. Diese sind vergleichsweise klein und sollen sich in niedrigen Erdumlaufbahnen bewegen. Doch die vorhandenen Raketen, die Satelliten in den Orbit bringen, sind noch auf deutlich größere Frachten ausgerichtet. Vor allem in Europa sind die Startmöglichkeiten für die neue Generation knapp und teuer.
Isar Aerospace hat eine Trägerrakete entwickelt, die auf kleine und mittelgroße Satelliten maßgeschneidert ist und einen effizienten Transport ermöglicht. Das Start-up produziert nicht nur die Technik, sondern will seinen Kundinnen und Kunden auch die Starts organisieren.
Die Gründer Daniel Metzler, Josef Fleischmann und Markus Brandl haben an der TUM Luft- und Raumfahrt studiert und in der studentischen Forschungsgruppe WARR an Raketentriebwerken gearbeitet. Erste Prototypen bauten sie nach der Unternehmensgründung 2018 in der Hightech-Werkstatt MakerSpace. Bei UnternehmerTUM wurden sie auch im XPRENEURS-Inkubator gefördert. Unternehmertum Venture Capital Partners investierte in das Start-up, neben diversen anderen VCs mehrerer Finanzierungsrunden. Bei Isar Aerospace arbeiten heute rund 350 Mitarbeitenden in Ottobrunn nahe dem TUM-Department Aerospace and Geodesy. Den ersten Start der Rakete plant das Start-up noch in diesem Jahr.
Finalist: Fernride
Der Logistikbranche fehlen europaweit tausende Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer. Fernride will das Problem mit teleoperiertem Fahren lösen. Lastwagen, die mit der Technologie des Unternehmens ausgerüstet sind, können aus dem Büro heraus gesteuert werden. Eine Person kann dabei mehrere halbautonome Fahrzeuge kontrollieren. Kundinnen und Kunden des Start-ups setzen die Lkw auf Werksgeländen, Umschlagplätzen und Hafengeländen ein. Die Autonomie der Elektro-Trucks will das Unternehmen weiter steigern, sodass eine größere Zahl Lastwagen von einem Menschen gesteuert werden kann – auch auf öffentlichen Straßen.
Die Gründer Dr. Maximilian Fisser, Jean-Michael Georg und Hendrik Kramer haben an der TUM School of Engineering and Design und der TUM School of Management studiert, die Technologie basiert auf Forschung am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik. Gefördert wurde das Team in verschiedenen UnternehmerTUM-Programmen. Mehrere Finanzierungsrunden hat das 2019 gegründete Start-up erfolgreich abgeschlossen.
Finalist: Tanso Technologies
Größere Unternehmen müssen in der EU künftig ihre CO2-Emissionen berechnen und offenlegen. Viele Firmen haben damit Schwierigkeiten, vor allem wenn sie unterschiedliche Produkte herstellen und eine verzweigte Struktur haben. Sie müssen Daten aufwendig zusammentragen und Kennzahlen vergleichbar machen. Tanso Technologies hat eine Software entwickelt, die den CO2-Ausstoß sowohl für das gesamte Unternehmen als auch bezogen auf einzelne Produkte berechnet. So können Firmen nicht nur Arbeitszeit sparen, sondern auch die einzelnen Produktionsphasen auf Verbesserungspotenzial hin analysieren.
Die Technologie basiert auf der Masterarbeit von Gyri Reiersen, die an der TUM Robotics, Cognition, Intelligence studiert hat. Co-Gründer Till Wiechmann besuchte nach seinem Managementstudium die Entrepreneurial Masterclass, in der Studierende die Forschungsfrage ihrer Masterarbeit mit einem eigenen Gründungsprojekt verbinden. Beide absolvierten das Zusatzstudium des Center for Digital Technology and Management (CDTM), bei dem die Studierenden in interdisziplinären Teams neue Technologien konstruieren, daraus konkrete Produkte entwickeln und eine Firmengründung vorbereiten können. Gefördert wurde das Team, zu dem auch Co-Gründer Lorenz Hetzel gehört, im XPRENEURS-Inkubator von UnternehmerTUM, dessen Venture Capital Fonds sich an der Finanzierung beteiligte.
Mentor of Excellence Award
Ausgezeichnet wurde auch Isabell M. Welpe. Die Professorin für Strategie und Organisation bekam den TUM Start-up Mentor of Excellence Award verliehen. Mit dem Preis würdigt die TUM Professorinnen und Professoren, die bei der Betreuung von Gründungsteams besonders engagiert und erfolgreich sind. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begleiten die Teams während der Beantragung und der einjährigen Laufzeit eines EXIST-Gründungsstipendiums. Um eines der begehrten Bundes-Stipendien für Hochschulausgründungen zu erhalten, ist ein Mentoring durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Voraussetzung. Der TUM Start-up Mentor of Excellence Award ist mit 5.000 Euro für den Lehrstuhl dotiert.
UnternehmerTUM – Europas führendes Zentrum für Innovation und Gründung
UnternehmerTUM ist eine einzigartige Plattform für die Entwicklung von Innovationen. Start-ups bietet UnternehmerTUM einen Rundum-Service von der ersten Idee bis zum Börsengang. Ein Team aus über 400 erfahrenen Mitarbeitenden unterstützt beim Aufbau des Unternehmens, beim Markteintritt und bei der Finanzierung – auch mit Venture Capital. Etablierten Unternehmen bietet ein Team aus erfahrenen Beratern den optimalen Zugang zum Ökosystem von UnternehmerTUM. UnternehmerTUM verfügt über langjährige Expertise bei der Entwicklung von Innovationsstrategien und der Umsetzung und Ausgründung technologiegetriebener Geschäftsideen. 2002 von der Unternehmerin Susanne Klatten gegründet, ist die gemeinnützige UnternehmerTUM GmbH mit jährlich mehr als 50 wachstumsstarken Technologiegründungen - u. a. Celonis, Konux, Lilium und Isar Aerospace - das führende Zentrum für Gründung und Innovation in Europa.
Technische Universität München (TUM)
Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 50.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. www.tum.de