Europas führende Initiative im Bereich angewandte Künstliche Intelligenz, appliedAI, veröffentlicht mit 16 Unternehmen wie Google, SAP und Siemens ein gemeinsames Positionspapier - ihre Antwort auf die im Juni vorgestellten Eckpunkte der Bundesregierung für eine Strategie zur Förderung Künstlicher Intelligenz.
In dem Positionspapier fordern die Verfasser insbesondere eine fokussierte Förderung weniger Leuchtturm-Zentren im Bereich KI.
Eine breite Verteilung der Förderung nach dem Gießkannenprinzip sei deshalb zu Beginn nicht sinnvoll. Liebl betont: „Wir begrüßen ausdrücklich das Engagement der Bundesregierung mit ihrer KI-Strategie.“ Aber für ihn sei jetzt schnelles Handeln gefragt: „Traut euch, die Eckpunkte jetzt umfassend umzusetzen! Sonst laufen wir Gefahr, wirtschaftlich und technologisch von den USA oder China abgehängt zu werden.“ Eine Marke wie „KI Made in Germany“ bliebe so nur Illusion.
Zu den wichtigsten Eckpunkten zählen für Liebl ein positives Zielbild für Deutschland und Europa, die gezielte Ausbildung von KI-Fachkräften und Anwendern, die Unterstützung von KI-Start-ups, die Förderung von Forschung und Transformationsprozessen in Unternehmen, Digitalisierung und KI an Schulen und Universitäten sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft. Außerdem müssten schnell rechtliche Rahmenbedingung für offene Datenpools und Testlabore geschaffen werden, die Forschung und Industrie gleichermaßen für KI-Anwendungen nutzen dürften.
Für sein Positionspapier hat Liebl führende Unternehmen wie Siemens, SAP oder Infineon hinter sich vereinen können. Sie alle unterstützen appliedAI bei dem Vorhaben, Deutschland ins KI-Zeitalter zu bringen. So auch Dr. Wieland Holfelder, Vice President Engineering und Leiter des Entwicklungszentrums von Google in München:
Gerade in dieser geforderten raschen Anwendung von KI sieht Liebl die Stärke von appliedAI. Experten von appliedAI haben im KI-Labor in Garching bereits über 100 Firmen-Mitarbeiter in Workshops ausgebildet, zahlreiche Kooperationen zwischen Start-ups und Unternehmen vermittelt und KI-Prototypen gebaut, sowie über 20.000 Personen erreicht.
Als gemeinnützige Initiative bietet appliedAI außerdem KI-Wissen für alle. Zum Beispiel mit frei zugänglichen Datenbanken über die wichtigsten deutschen KI-Start-ups und Use Cases. So können etwa Firmen gezielt KI-Lösungen finden. Denn für viele Zwecke gibt es bereits gute KI-Software und Services von Start-ups auf dem Markt.
Unterzeichner des Positionspapieres:
- Allianz SE: Markus Löffler, Group Chief Technology Officer
- Deutsche Telekom AG: Thomas Kremer, Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance
- GC Großhandels Contor GmbH: Stefan Läufer, Leiter Digitalisierung
- Giesecke+Devrient GmbH: Ralf Wintergerst, Vorsitzender der Geschäftsführung
- Google: Wieland Holfelder,Vice President Engineering & Site Lead Google Munich
- Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge
- Infineon Technologies AG: Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender
- Linde AG: Christian Bruch, Vorstand Engineering Division
- Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft: Wolfgang Hauner,Chief Data Officer
- NVIDIA: Walter Mundt-Blum,VP Strategic Alliance / EMEA
- Porsche Consulting GmbH: Eberhard Weiblen, Geschäftsführer
- Pure Storage: Carl McQuillan, VP Technical Services EMEA
- Sandoz Deutschland / HEXAL AG: Matthias Weber, CFO; Piero Sciotto, Head Supply Chain und Prokurist
- SAP SE: Bernd Leukert, Member of Executive Board, Products&Innovation
- Siemens AG: Norbert Lütke-Entrup, Head of Technology & Innovation Management
- Wacker Chemie AG: Dirk Ramhorst, CIO/CDO