Garching bei München, 05. März 2020. Die Studie „Corporate Start-up Activtities“ der Venture Capital-Gesellschaft UVC Partners liefert neueste Erkenntnisse zu B2B-Start-ups. Durch die Kooperationen mit Start-ups gewinnen Unternehmen Zugang zu neuen Technologien und können durch ein erweitertes Portfolio neue Umsatzquellen erschließen. Start-ups überzeugen dabei vor allem durch eine starke Technologie, ein intuitives Produkt, aber auch durch kundenorientiertes Verhalten und schnelle Projektdurchführung. Kooperationen scheitern meist, weil das Produkt nicht überzeugt, entweder aufgrund des frühen Stadiums, der fehlenden Nachfrage beim Endkunden oder einer zu niedrigen technischen Performance. Aber auch Kapazitätsengpässe auf Seiten der Unternehmen sind häufig der Grund.

Mittelständische Unternehmen und Konzerne aus dem Netzwerk von UVC Partners und UnternehmerTUM, dem führenden Zentrum für Innovation und Gründung, wurden im Rahmen von „Corporate Start-up Activities“ zu Ihren Start-up-Aktivitäten befragt. Die Ergebnisse zeigen: Ein Großteil der Unternehmen (78%) arbeitete bereits mit externen Start-ups, weniger (63%) verfügen über Start-up-Projekte, die innerhalb des Unternehmens gebildet wurden und möglicherweise in Zukunft ausgegründet werden. Alle Befragten, die noch nicht mit externen Start-ups arbeiten, planen dies in der Zukunft zu tun.

Start-ups sind für Unternehmen vor allem für ihr eigenes Produktportfolio interessant

Eine Beschleunigung der Innovation und der Zugang zu Technologien sind die wichtigsten strategischen Beweggründe der Unternehmen für Start-up-Aktivitäten. Dazu zählen beispielsweise Pilot- oder Prototyping-Projekte, Kundenbeziehungen oder Investitionen. Unmittelbare wie auch mittelfristige positive finanzielle Auswirkungen spielen demgegenüber keine übergeordnete Rolle. Entsprechend standen Start-ups, die Innovation in die Produktpalette der Unternehmen bringen, wesentlich häufiger im Fokus als jene Start-ups, die Prozesse und Operations optimieren. 90% der Befragten möchten mit Start-ups, die neue Produkte, eine Erweiterung des Angebots oder eine Verbesserung der Produkte des Unternehmens ermöglichen, arbeiten – oder tun dies bereits. Logistik, Supply Chain und Instandhaltungs- bzw. Technischer Service waren die am häufigsten mit Start-ups adressierten Prozesse, gefolgt von Produktion und Sales. Die Unternehmensbereiche Business Intelligence, Intralogistik, Cybersecurity, Procurement, Market Intelligence, Wissensmanagement, Marketing, HR, Mitarbeitermanagement, Kommunikation und Collaboration sowie Kundenservice erzielten Werte deutlich unter 25% oder lagen gar bei 0% der befragten Unternehmen.

Eine neuartige Technologie und ein intuitives User Interface sind starke USPs

UVC Partners hat die Unternehmen außerdem dazu befragt, welche möglichen Alleinstellungsmerkmale und Stärken von Start-ups ihnen am wichtigsten sind. Als am relevantesten wurden neue Technologien bewertet, zu denen das Unternehmen bislang keinen Zugang hatte. Als hochrelevant wurde außerdem eine klare technologische Differenzierung benannt. Im Ranking folgen: ein möglicher Umsatzzuwachs für das Unternehmen, ein intuitives Nutzerinterface bzw. eine herausragende Userexperience, eine hohe Kundenorientierung des Teams, ein zeitnaher Projektstart und -abschluss, und mögliche Effizienzsteigerungen im Unternehmen. Im Mittel als neutral bewertet wurden mögliche Kosteneinsparungen für das Unternehmen, der Modus der Zusammenarbeit (z.B. die Bereitschaft des Start-ups individuelle Anpassungen des Produktes vorzunehmen oder auch der Charme der Gründer), ein fortgeschrittenes Entwicklungsstadium des Start-ups (messbar an Umsätzen, Referenzkunden aus der gleichen Industrie oder einem VC Investment), ein niedriger Preis oder eine Modernisierung bestehender Prozesse – wie die Automatisierung von manuellen Prozessen oder eine erleichterte Kommunikation bzw. Kollaboration durch die Lösung des Start-ups.

Häufig endet die Kooperation zwischen Unternehmen und Start-up, weil das Produkt nicht überzeugte

Ein weiterer Schwerpunkt der Befragung war das Scheitern von Kooperationen zwischen Unternehmen und Start-ups und die jeweiligen Ursachen. Einer der häufigsten Gründe auf Seiten der Unternehmen ist der Mangel an interner Kapazität, um das gemeinsame Projekt weiter fortzusetzen. Allerdings scheitert die Zusammenarbeit am häufigsten aufgrund des Produkts des Start-ups: Konkret benannt werden ein mangelnder Produkt-Markt-Fit, ein zu unreifes, frühes Stadium des Start-ups oder eine zu niedrige technologische Performance. Auch ein zu hohes Pricing oder zu hohe Kosten spielen eine signifikante Rolle. Seltener gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Start-up selbst nicht optimal, entweder aufgrund schlechter Kommunikation oder einem Mangel an Professionalität auf Seiten des Start-ups. Vergleichsweise selten waren Finanzierungsunsicherheiten des Start-ups, zu komplexe Projektanforderungen durch das Unternehmen oder unzureichende Sicherheitsstandards bzw. Zertifizierungen der Lösung.

Mindestens 8 bis 21 Wochen bis zum Kundenvertrag

Die wichtigsten Start-up-Aktivitäten der teilnehmenden Unternehmen waren Pilotprojekte, Kundenbeziehungen und Investments. Bei Pilotprojekten und Investments gaben die Befragten an, im besten Fall in 6 bis 12 Wochen zu einer Entscheidung zu kommen, bei Kundenverträgen innerhalb von 8 bis 21 Wochen. Allerdings beziehen sich diese Werte auf Fälle mit einem reibungslosen Ablauf; häufig kommt es zu zusätzlichen internen Verzögerungen der Prozesse.

„Die Untersuchung belegt das hohe Innovationspotential von Start-ups für zukunftsorientierte Technologie-Konzerne und -Mittelständler und zeigt auf, dass Start-ups sich aus Sicht der Unternehmen besonders durch eine starke Technologie, einen nachgewiesenen Produkt-Markt-Fit und ein intuitives Produktdesign differenzieren können“, sagt Dr. Anne Kreile,

Investment Associate bei UVC Partners und Projektleiterin der Studie. Für die Studie „Corporate Start-up Activities“ wurden insgesamt neun mittelständische Unternehmen und Konzerne aus dem Netzwerk von UnternehmerTUM in Form eines standardisierten Fragebogens befragt.



Über Unternehmertum Venture Capital Partners

Unternehmertum Venture Capital Partners (UVC Partners) ist eine earlystage Venture Capital-Gesellschaft mit Sitz in München und Berlin, die gezielt in technologiebasierte Startups in den Bereichen Industrial Technologies, Enterprise Software und Mobility investiert. Pro Investitionsrunde werden € 0,5 - 3 Mio. investiert und in erfolgreiche Beteiligungen bis zu € 12 Mio. insgesamt. Portfoliounternehmen profitieren von der umfangreichen Investitions- und Exiterfahrung des Management Teams und von der engen Zusammenarbeit mit der UnternehmerTUM, dem führenden Innovationsund Gründerzentrum Europas. Mit seinen über 240 Mitarbeitern und mehr als 100 Industriepartnern verfügt die UnternehmerTUM über langjährige Erfahrung beim Aufbau junger Unternehmen. Durch die Partnerschaft kann UVC Partners Startups einen einzigartigen Zugang zu Talenten, Kunden und Partnern bieten. Zum Portfolio gehören Investments wie Blickfeld, Carjump (Free2Move), FlixBus, KONUX, TWAICE und Vimcar.

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UnternehmerTUM ist eine einzigartige Plattform für die Entwicklung von Innovationen. UnternehmerTUM identifiziert aktiv innovative Technologien und initiiert neues Geschäft durch die systematische Vernetzung von Talenten, Technologien, Kapital und Kunden.
Start-ups bietet UnternehmerTUM einen Rundum-Service von der ersten Idee bis zum Börsengang. Ein Team aus 240 erfahrenen Mitarbeitern, darunter Unternehmer, Wissenschaftler und Investoren, unterstützt beim Aufbau des Unternehmens, beim Markteintritt und bei der Finanzierung – auch mit Venture Capital. Für etablierte Unternehmen ist UnternehmerTUM der zentrale Ort für die Zusammenarbeit mit Start-ups und den Ausbau ihrer internen Innovationskraft und -Kultur.
2002 von der Unternehmerin Susanne Klatten gegründet, ist UnternehmerTUM mit jährlich mehr als 50 wachstumsstarken Technologiegründungen - u. a. Celonis, Konux und Lilium - das führende Zentrum für Innovation und Gründung in Europa.

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