Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet auch mittelständischen Unternehmen unzählige Möglichkeiten, ihre Prozesse zu optimieren und damit wettbewerbsfähig zu bleiben – ob automatisierter Wareneingang im Handel, intelligente Produktionssteuerung oder Ressourcenplanung. Doch es bedarf guter Vorbereitung und genauer Kenntnis der möglichen Anwendungsfelder. Genau hier setzt das Modellprojekt „KI-Transfer Plus – Regionalzentren für den Mittelstand“ an, das die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach gemeinsam mit der appliedAI-Initiative von UnternehmerTUM ins Leben gerufen hat: Mit dem Aufbau von regionalen KI-Zentren in München und Regensburg wird ab Mai 2021 ganzheitlich evaluiert, wie solche Zentren mittelständische Unternehmen beim Start eigener KI-Aktivitäten unterstützen können.
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Bei diesem bundesweit einzigartigen Konzept arbeiten Projektteams aus den teilnehmenden mittelständischen Unternehmen und den KI-Regionalzentren an der technischen Umsetzung von unternehmenseigenen KI-Use-Cases. Ziel ist es, KI strategisch im Unternehmen zu verankern. In neun Monaten durchlaufen die Teilnehmenden Workshops zur Strategie- und Roadmap-Entwicklung und werden von technischen Lerninhalten begleitet und unterstützt.
„Von der Optimierung von Lieferrouten bis zum Vergleich tausender unterschiedlicher Bauteile – viele Unternehmen kämpfen mit hochkomplexen Problemen, für die Künstliche Intelligenz passende Lösungen bieten kann. Gerade kleinere Betriebe tun sich aber oft schwer, einen Zugang zu dieser Zukunftstechnologie zu finden. Mit dem Modellprojekt ‚KI-Transfer Plus‘ wollen wir untersuchen, wie diese Betriebe auf das große Know-how vieler bayerischer Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen zugreifen können“, erläutert Gerlach.
Das Programm wird neben der appliedAI Initiative auch von der OTH Regensburg mit dem Regensburg Center for Artificial Intelligence (RCAI) mit drei Unternehmen aus der Oberpfalz umgesetzt: der Horsch Maschinen GmbH, die in Schwandorf Maschinen für die Landwirtschaft produziert, der FIT AG, in Lupburg in der Additiven Fertigung tätig, und der emz - Hanauer GmbH & Co KGaA, die in Nabburg im Bereich Environmental Technology unter anderem Abfallbehälter mit automatischer Füllstanderkennung herstellt. Der Münchner Standort betreut die ifTA GmbH aus Puchheim, die technische Systeme und Komponenten zur Messung akustischer Schwingungen in Gaskraftwerken herstellt, die Wanko Informationslogistik GmbH aus dem oberbayerischen Ainring, ein Software-Suite-Anbieter in Sachen Supply-Chain, sowie DocuWare, ein mittelständiges Softwarehaus mit dem Hauptsitz in Germering.
Die inhaltliche Gestaltung des Programms liegt bei der appliedAI-Initiative als Teil von UnternehmerTUM, die ihre langjährige Expertise in der Umsetzung von strategischen und technischen Projekten im Kontext von KI mit ihren zahlreichen Unternehmenspartnern einbringt. appliedAI-Geschäftsführer Dr. Andreas Liebl hält fest: „Mit der appliedAI-Initiative unterstützen wir seit Jahren sehr erfolgreich große und kleine Unternehmen bei der Adaption von KI-Technologien. Der Auftrag des Staatsministeriums für Digitales, ist ein wichtiger Schritt, die breite und systematische Unterstützung des Mittelstands zu untersuchen und unsere Methoden und Erfahrungen über KI-Regionalzentren noch vielen weiteren Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Mit diesem weltweit einzigartigen Konzept können wir es schaffen, KI nachhaltig im Mittelstand zu verankern.“
Netzwerk für Austausch, Kollaboration und Wissenstransfer
Durch die enge und praxisorientierte Zusammenarbeit soll ein starker Verbund zwischen den teilnehmenden Unternehmen und den KI-Regionalzentren in Bayern entstehen, der den Unternehmen den Start in die Welt der KI erleichtert und langfristig ein starkes Netzwerk für Austausch, Kollaboration und Wissenstransfer im Kontext von KI bereitstellt.
Die Teilnehmenden werden von erfahrenen KI-Entwicklerinnen und -entwicklern begleitet, die über neun Monate gemeinsam mit Unternehmensmitarbeitern einen strategisch relevanten KI-Use Case umsetzen und dabei besonderes Augenmerk auf den Wissenstransfer in die teilnehmenden Unternehmen legen. So kann soll sichergestellt werden, dass auch nach Abschluss des Programms KI-Anwendungen selbstständig entwickelt und umgesetzt werden können.
Die Erfahrungen des Modellprojekts werden wissenschaftlich begleitet vom Lehrstuhl für Strategic Entrepreneurship der Technischen Universität München. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Untersuchung organisatorischer Veränderungen in den teilnehmenden Unternehmen gelegt. Basierend auf den Erfahrungen soll dann über eine mögliche Ausweitung des Programms und den Aufbau weiterer KI-Regionalzentren entschieden werden, um künftig noch mehr Unternehmen den Einstieg in die Welt der KI zu vereinfachen.
Weitere Informationen und Einblicke gibt es hier: https://www.ki-transfer-plus.de/