UnternehmerTUM traf David Hahn, Mitgründer und CEO von remberg, um mit ihm über die Anfänge seiner unternehmerischen Karriere zu sprechen. remberg ist ein Vorreiter-Unternehmen im Bereich Industrie 4.0, das den Service, die Wartung und Instandhaltung von industriellen Maschinen und Anlagen digitalisiert. Bereits seit Davids Bachelor-Studium an der Technischen Universität München begleitet UnternehmerTUM ihn auf seinem Weg.
An der Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft studierte David “Management und Technologie” an der Technischen Universität München (TUM). Dabei führten ihn mehrere Gründe nach München: der ausgezeichnete Ruf der Universität, eine spannende Stadt mit zahlreichen Möglichkeiten, vor allem im Automobilsektor, und die räumliche Nähe zu seiner Heimatstadt bei Augsburg.
Davids erster Schritt in Richtung Gründen war das sogenannte Businessplan-Grundlagenseminar der TUM und UnternehmerTUM im Jahr 2013, das ihm neue Wege für seine Zukunft aufzeigte. Zum ersten Mal wurde ihm klar, dass er Unternehmer werden wollte und begann daraufhin seine Gründungsreise.
Sein Businessplan-Coach empfahl ihm das “Erasmus for Young Entrepreneurs” Programm, kurz EYE. Es war eine einzigartige Chance für David, sein Wissen rund um die Gründung eines Unternehmens zu erweitern, einem erfahrenen Unternehmer aus dem europäischen Ausland über die Schulter zu blicken und sich dabei keine Sorgen um die Lebenshaltungskosten machen zu müssen. UnternehmerTUM, die hier als Zwischenorganisation im Austauschprogramm fungiert, koordiniert und unterstützt die jungen Gründer von der Suche nach dem richtigen Austauschpartner bis zum erfolgreichen Abschluss der Zusammenarbeit. Im Jahr 2014 ging David nach Valencia, Spanien, um dort mit der Softwarefirma Edinn zusammenzuarbeiten. Der motivierte Gastgeber-Unternehmer David Tronchoni unterstützte und betreute David, nahm ihm die Angst vor dem Scheitern und gab ihm Zuspruch, sein eigenes Unternehmen zu gründen.
So ermutigte Davids Gastunternehmer ihn während seiner Zeit in Spanien zum Beispiel, an Workshops eines lokalen Accelerator-Programms teilzunehmen, wo er mit spannenden Personen aus der Geschäftswelt in Kontakt kam. Später bot sich ihm dadurch die Chance, am renommierten "Entrepreneurship Development Program" am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston teilzunehmen und das gleich zu Beginn seiner unternehmerischen Laufbahn im Alter von 22 Jahren.
Nachdem David sein berufliches Ziel identifiziert hatte, konzentrierte er sich auf die zentralen Qualifikationen, die für einen erfolgreichen Gründer erforderlich sind. Er wusste, dass viele erfolgreiche Gründerinnen und Gründer vorher auf eine bestmögliche Ausbildung gesetzt hatten: Sie arbeiteten zum Beispiel für eine erstklassige Strategieberatung, studierten zuvor an einer Eliteuniversität oder hatten im Vorfeld bereits gegründet. Für David musste es nicht unbedingt der Weg über die Beratung sein. Er erkannte den Wert von lokalen Institutionen wie dem Center for Digital Technology Management (CDTM) in München und dass viele erfolgreiche Gründungspersönlichkeiten aus Deutschland Alumni des CDTMs sind. Das CDTM bietet eine unterstützende sowie innovative Community, die als zentrale Anlaufstelle dient und deren Input David bis heute sehr schätzt. "Das CDTM war der größte Wendepunkt auf meinem Weg, zum einen natürlich beruflich, aber auch auf persönlicher Ebene. Ich habe gelernt, dass das auch ganz normale Menschen sind. Der Unterschied ist, dass die Leute am CDTM vielleicht etwas engagierter sind als anderswo und jede Gelegenheit nutzen, um ihre Träume zu verwirklichen. Diese Umgebung hat mich so inspiriert, dass ich dachte: Das kann ich auch”, so David.
Über das CDTM besuchte David später die Business School der Columbia University in New York und sah sich im Zuge seines Aufenthalts auch das Silicon Valley näher an. "Dabei merkte ich, dass ich nicht unbedingt in New York oder San Francisco sein muss, sondern, dass ich meine Zukunft in Deutschland aufbauen und so das lokale Ökosystem fördern möchte".
Also gründete David gemeinsam mit Hagen Schmidtchen, Cecil Wöbker und Julian Madrzak im August 2018 das Start-up remberg. Gemeinsam beschlossen sie, ihr Unternehmen in München aufzubauen. Diese Entscheidung basierte auf verschiedenen Faktoren, die das Umfeld der bayerischen Landeshauptstadt bietet: eine große zugängliche Industrie, eine hohe Lebensqualität, ein unterstützendes Umfeld, weniger Wettbewerb und ein starkes Netzwerk.
Schon im selben Jahr verlieh das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie dem Unternehmen im Rahmen eines Gründungswettbewerbs den Hauptpreis für digitale Innovationen. Daraufhin zählte das Start-up-Portal "FürGründer" remberg zu den Top 50 der Deutschen Start-ups 2018. Ein Jahr später, Mitte 2019, schloss remberg mit zwei Millionen Euro die Seed-Finanzierungsrunde von renommierten Venture Capital Investoren ab.
David teilte sein gesammeltes Wissen mit seinen Freunden, Mitgründern und Kollegen. Für ihn ist es wichtig, internationale Erfahrungen zu sammeln, um den eigenen Horizont zu erweitern und dabei trotzdem zu schätzen, woher man kommt. Seinem Rat folgend nahmen seine Mitgründer auch an internationalen Programmen wie dem US-Venture-Programm und dem TIE2 International Lab teil.
Das US-Venture-Programm, das von der TUM angeboten wird, ermöglicht es jährlich fünf TUM-High-Tech-Start-ups, inspirierende Unternehmerinnen und Unternehmer im Silicon Valley zu treffen. Das Programm umfasst Workshops, Einzelcoachings und Besuche bei Unternehmen in San Francisco und im Silicon Valley.
Durch UnternehmerTUM und X-Lab wurde das Programm TIE2 International Lab ins Leben gerufen, um Technologieprojekte in China voranzubringen. Zwei-Personen-Teams im Frühstadium der Gründung werden ausgewählt, um in einem interkulturellen Umfeld zusammenzuarbeiten und ihre Idee und ihr Wissen auf ausländischen Märkten voranzubringen.
David ist überzeugt, dass er als angehender Gründer in vielen Situationen Glück gehabt und Chancen ergriffen hat, die sich auf seinem Weg ergaben. Er achtete immer darauf, auf Treffen, Veranstaltungen und Interviews bestmöglich vorbereitet zu sein. Diese Vorbereitungen über die Jahre hinweg führten ihn dahin, wo er heute steht und stellen ein Leitmotiv für sein ganzes Leben dar. Rückblickend beschreibt David aber, dass hinter vielen Situationen nicht nur Glück, sondern auch harte Arbeit und Vorbereitung steckten. “Glück ist gleich Vorbereitung plus Gelegenheit”, sagt er.
Inzwischen hat David selbst Jungunternehmerinnen und -unternehmer im Rahmen des EYE-Programms als Gastgeber betreut.
So wie David selbst Unterstützung und Input erhalten hat, hat er beschlossen, diese Erfahrung weiterzugeben, indem er Gründenden als Mentor zur Seite steht und ihnen dabei unter die Arme greift, ihr eigenes Unternehmen zu voranzubringen.