Das junge Medizintechnik-Unternehmen inveox aus Garching bei München macht durch Automatisierung Krebsdiagnosen sicherer sowie pathologische Labore profitabler und befindet sich ein Jahr nach der Gründung weiterhin auf Erfolgskurs: Ausgezeichnet für den ersten Platz des Rankings „Start-up des Jahres 2017“, steigt die Firma nun – mit inzwischen 23 festangestellten Vollzeitmitarbeitern – in die Series A Investmentrunde ein. Höchste Zeit die beiden Gründer Maria Driesel und Dominik Sievert nach ihrem persönlichen Erfolgsrezept zu fragen.
Steckt der Unternehmer schon immer in Euch?
Dominik Sievert: Schon als Teenager wusste ich, dass ich durch Innovation etwas bewirken und schwerkranken Menschen, wie Krebspatienten, durch wissenschaftliche Neuerungen helfen möchte. Dass das im Rahmen eines eigenen Unternehmens möglich wird, hatte ich damals noch nicht zu träumen gewagt.
Maria Driesel: Einen grundlegenden unternehmerischen Spirit hatte ich schon in der Schulzeit. Im Laufe des Studiums konkretisierte er sich zunehmend und wurde im Manage&More Programm gestärkt und gefördert.
Spielten Eure Erfahrungen, die Ihr bei Manage&More gesammelt habt, für Eure Gründung eine Rolle?
Dominik Sievert: Natürlich. Bei Manage&More haben wir wertvolle Einblicke in die Start-up-Szene gewonnen und Schlüsselfähigkeiten erworben, die wir beide als wesentlich für unsere eigene Gründung empfunden haben: wie man neue Ideen generiert, Innovationen bewertet oder auch konkrete Geschäftsmodelle erarbeitet, die in der Praxis bestehen.
Maria Driesel: Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ohne meinen Manage&More-Background hätte ich vermutlich nicht das Produkt- und Business-Potential in den herkömmlichen Pathologie-Prozessen erkannt, das schließlich die Basis für die Gründungsidee von inveox bildete.
Welche Bedeutung hat Manage&More für Euch heute?
Maria Driesel: Bei Manage&More habe ich viel gelernt, darunter zwei essentielle Dinge: Zum einen, Innovationspotential zu erkennen. Zum anderen, Innovation aktiv zu betreiben. Ersteres war die Voraussetzung dafür, aus einer Zufallsbegegnung mit einem Pathologen in den USA ein innovatives Geschäftsmodell abzuleiten, das letztlich zur Gründung von inveox führte. Letzteres befähigt uns täglich dazu, eine dynamische und ehrgeizige Produktentwicklung voranzutreiben, die im Einklang mit unserer durchdachten Business-Strategie Zukunftsfähigkeit sichert.
Dominik Sievert: Alumni, Mentoren, Investoren und Unternehmen, die wir im Rahmen von Manage&More kennengelernt haben, bilden bis heute Kern unseres unternehmerischen Netzwerks. Sogar den innersten Kern: Maria und ich hatten uns ebenfalls bei Manage&More kennengelernt. Dafür sind wir sehr dankbar. Insofern ist inveox gewissermaßen ein sichtbar gewordener Erfolg von Manage&More.
In welcher Verbindung stehen für Euch Persönlichkeit mit Führung? Und: Wie bewertet Ihr das Angebot der Akademie-Woche in diesem Zusammenhang?
Maria Driesel: Die Akademie-Woche auf Schloss Ellmau sehe ich als einen wichtigen Schritt in meiner Entwicklung – beruflich wie persönlich. Durch die Seminarreihe "Orientierung durch Selbstreflexion" kam der finale Entschluss, den Schritt in die Gründung zu wagen. Vom Kurs "Führung durch Menschlichkeit" profitiere ich seither täglich: Im Umgang mit meinen Teams haben sich Authentizität und Empathie im Führungsstil für mich bewährt. Neben Innovationskraft und Qualitätsanspruch sind Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit Kern-Charakteristika und gelebte Grundwerte in unserem Unternehmen.
Dominik Sievert: Mein persönliches Learning: Auch ein Start-up ist ein Unternehmen, das neben der Geschäftsidee auch maßgeblich von der Entwicklung und Verwirklichung von Werten lebt. Vielen ist nicht bewusst, dass auch Gründer Manager sind, die oftmals bereits im jungen Alter stark als Führungspersönlichkeit gefordert sind: Sie sind nicht nur für die Entwicklung ihres Start-ups, sondern auch der Mitarbeiter verantwortlich. Hier bietet die Karl-Schlecht-Stiftung mit ihren Stipendien für junge Führungskräfte eine einmalige Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung: So hat mich beispielsweise die intensive, sowohl humanistisch als auch unternehmerisch geprägte Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, mitgebrachten Voraussetzungen und individuellen, langfristigen Zielen gestärkt und gleichzeitig für die gleichen Fragestellungen und Bedürfnisse der Menschen in meinem Umfeld, insbesondere meiner Mitarbeiter sensibilisiert: Erst das Verständnis für sich selbst macht den Blick für andere frei. Das ist wichtig – für Gründer wie für Topmanager.
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