“Zusammen setzen wir wirklich wirkungsvolle, disruptive und mutige Ideen für die lebenswerte Stadt von morgen um” - Interview mit Oliver May-Beckmann von MCube

Wie unterstützt eure wissenschaftliche Arbeit in MCube die Transformation zu nachhaltiger Mobilität?

Science Matters! Das wird insbesondere bei so politisch aufgeladenen Themen wie die “Zukunft der Mobilität” deutlich. Ferner schafft exzellente Forschung die Grundlage für echte Innovationen. Wenn wir die Mobilitätswende umgesetzt bekommen wollen, braucht es ferner ganz neue Zusammenarbeitsformen. Und dies alles bündelt sich im von der Bundesregierung mit bis zu 45 Millionen Euro geförderten Zukunftscluster MCube. Von der TU München initiiert, haben wir hier 50 führende Mobilitäts-Player aus Wissenschaft, Wirtschaft, Öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft zusammengebracht .

Dieses neue Förderinstrument der Zukunftscluster sieht dabei aber keine reine Forschung mehr vor, sondern die Anwendung. Das bedeutet, dass wir mit über 100 Kolleginnen und Kollegen – aus Fahrzeugtechnik, Urban Design, Robotik und KI, Architektur, Sozialwissenschaft und Klimaschutz – konkrete Ideen für die Zukunft der Mobilität entwickeln, ertesten, evaluieren und dann in die Umsetzung bringen. Ob als Spin-off oder Ausgründung, als praktische Handlungsempfehlung für Politik und Verwaltung, als innovative Technik oder Verfahren für die Industrie. Mit unserer Vision, die Stadt München als europäische Vorreiterin für nachhaltige und transformative Mobilitätsinnovationen zu etablieren, entwickeln wir hier Sprunginnovationen mit großer wirtschaftlicher, aber vor allem auch gesellschaftlicher Wirkmacht und hohem Lösungspotenzial für globale Herausforderungen.

Was ist für euch das Wichtigste an der Zusammenarbeit zwischen UnternehmerTUM und MCube in den kommenden Jahren?

Europas größtes Entrepreneurship Center und Europas führende Universität im Mobilitätsbereich, Hand in Hand für die Mobilitätswende. Was für ein Versprechen! Gemeinsam machen wir München zum echten Powerhouse für Mobilitätsinnovationen.

UnternehmerTUM hat hier mit ihren breiten Aktivitäten seit 20 Jahren in der Region München eine für Deutschland ganz einzigartige Innovationskultur geschaffen. Das Münchner Ecosystem ist dabei mittlerweile durchdrungen von Optimismus, Experimentierfreude und dem Willen, wirklich nachhaltige Innovation zu entwickeln und umzusetzen. Die Arbeit von UnternehmerTUM beflügelt das Rathaus genauso wie die Spitzenforschung und Mittelständische oder Familienunternehmen.

Zusammen mit der TUM und MCube bündeln wir nun die gesamte Bandbreite an Instrumenten und Playern, um die Mobilitätswende Wirklichkeit werden zu lassen. Zusammen setzen wir wirklich wirkungsvolle, disruptive und mutige Ideen für die lebenswerte Stadt von morgen um. In einem Tempo, das benötigt wird, um die Wucht unserer multiplen globalen Krisen abzuschwächen. Und diese Zusammenarbeit mit allen Playern innerhalb von UnternehmerTUM ist dabei nicht nur sinnstiftend und hoch innovativ, sie macht auf einfach immer großen Spaß.

Was müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft leisten, damit Mobilität wirklich nachhaltiger wird?

Wir müssen gemeinsam mutiger werden. Unbequeme Wahrheiten und wissenschaftliche Erkenntnisse klarer aussprechen. Vor allem in Diskussion miteinander, weniger emotional, sondern faktenbasierter argumentieren. Es kann doch 2022 nicht mehr sein, dass politischer Wahlkampf mit Autofahrenden gegen Fahrradfahrende und vice versa geführt wird? Da sind wir eigentlich weiter. Wir sollten uns aber auch immer wieder hinterfragen und die Gemeinsamkeiten betonen: Klimawandel begegnen, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort stärken, Soziale Teilhabe, eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder. Das wollen wir ja alle. Das geht aber nur gemeinsam. Und das macht insbesondere den Zukunftscluster MCube aus. Mit der Autoindustrie und Zivilgesellschaft zusammen, mit Spitzenforschung und Start-ups, mit Politik und Aktivisten, entwickeln wir zusammen Innovationen, machen sie greifbar und erlebbar für die Gesellschaft und die Nutzenden, lernen aus vielen Reallaboren, verbessern sie und skalieren sie schlussendlich in die Region, deutschland- und europaweit.

Vielen Dank für das Interview!