Das Format citizen mobility des Digital Hub Mobility ist eine Kollaborationsplattform für die Mobilität von morgen. Wir bringen etablierte Unternehmen, Kommunen, Start-ups und Wissenschaft zusammen, um Probleme zu identifizieren und bürgerzentriert innovative Lösungen für die urbane Mobilität zu entwickeln und zu testen. Eine weitere wichtige Säule der Umsetzungsplattform sind die Bürger und ihre Ideen und Probleme. “Gemeinsam gestalten wir nachhaltige Mobilität für alle in einer lebenswerten Stadt” ist die Mission, die alle Beteiligten vereint und die Basis der Zusammenarbeit bildet.
Innerhalb von knapp vier Monaten, zwischen Oktober 2019 und Januar 2020, entwickelten drei interdisziplinäre Teams Lösungsansätze zu diversen Herausforderungen der Mobilität. Eine aktive Beteiligung verschiedener Referate der Landeshauptstadt München (LHM) war dabei Grundlage für eine temporäre Verwandlung der Stadt in ein “Living Lab”.
Das Team "Sichere Kreuzung" etwa widmete sich der Frage, wie Kreuzungen sicherer gestaltet werden können, um insbesondere die Anzahl an tödlichen Unfällen zu reduzieren.
Das Team “Sichere Kreuzung”, bestehend aus Beteiligten von Nokia, IABG, des IT-Referats der LHM und des Start-ups Teratrace, widmete sich dem Ziel, Unfälle an Kreuzungen zu vermeiden. Die Lösung soll auf das Verkehrssicherheitskonzept “Vision Zero” der Stadt München einzahlen, um die Zahl der Verkehrstoten auf Null zu reduzieren.
Auf Basis der Expertise von Nokia, einer umfassenden Marktanalyse und Expertengesprächen entwickelte das interdisziplinäre Team ein Tool, welches gefährliche Kreuzungen simuliert und analysiert. Das System wurde unter Realbedingungen an einer Testkreuzung im engen Austausch mit dem IT-Referat und dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Landeshauptstadt München erprobt. Im Rahmen einer Sondergenehmigung konnte ein eigens konstruierter, mobiler Radarsensor des Start-ups Teratrace anonym und automatisiert Verkehrszählungen an der Testkreuzung durchführen. Mittels der akquirierten Daten bildet das zu diesem Zweck weiterentwickelte Simulations- und Analyse-Tool “JASS” der IABG das Verhalten unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer an Kreuzungen digital ab.
Die Simulation ermöglicht es, Gefahrenpotenziale und die Wahrscheinlichkeit von Unfällen präzise abzuschätzen. Zudem besteht die Möglichkeit konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Unfällen zu testen. Relevante Messgrößen sind dabei die Nicht-Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer sowie die Zahl der Unfälle und Beinahe-Unfälle in einem bestimmten Beobachtungszeitraum. Mit Hilfe der Lösung will das Projekt Kreuzungen mit Blick auf die Verkehrssicherheit optimieren und der “Vision Zero” einen Schritt näher kommen.
Das Team konnte damit in nur wenigen Monaten einen erfolgreichen Proof of Concept für diese neuartige Lösung zur Reduktion von Unfällen liefern. Die organisationsübergreifende Zusammenarbeit – insbesondere die Kooperation zwischen etablierten Unternehmen und Start-up – war elementar für diesen Erfolg. Positives Feedback einer großen Verkehrsplanungsgesellschaft zeigte zudem, dass ein über die Stadtgrenzen Münchens hinaus relevantes Tool angestoßen wurde, welches einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger leisten kann.
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