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Warum die Kreislaufwirtschaft so wichtig für die Industrie ist und wie Start-ups die Umsetzung vorantreiben – Von Prof. Dr. Helmut Schönenberger, CEO von UnternehmerTUM

20221025 Helmut Schoenenberger 30© Christian Kudler / UnternehmerTUM
Geschrieben
31 März 2023
Thema
Nachhaltigkeit
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Das lineare Wirtschaftsmodell, bei dem Ressourcen abgebaut, genutzt und dann als Abfall entsorgt werden, ist nicht nachhaltig. Die Welt braucht einen neuen Ansatz, der auf dem Erhalt und der Verbesserung des natürlichen Kapitals, der Minimierung des Ressourcenabbaus und der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung beruht: die Kreislaufwirtschaft. Lasst uns unsere Wirtschaft umgestalten und neue Geschäftsmodelle schaffen: durch Sharing, Müllvermeidung, Leasing, Wiederverwendung, Aufbereitung, Recycling...

Die Kreislaufwirtschaft bietet zahlreiche Vorteile für unsere Industrie und die Gesellschaft als Ganzes. Sie trägt dazu bei, natürliche Ressourcen zu erhalten, Abfall und Treibhausgasemissionen zu reduzieren und neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen. Dies ist auch eine Chance für Europa, die eigenen Lieferketten so umzugestalten, dass sie widerstandsfähig langfristig stabil sind.

Darüber hinaus bietet die Kreislaufwirtschaft zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen. Durch die effizientere Nutzung von Ressourcen können Unternehmen ihre Kosten senken, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Vor allem Start-ups haben das Potenzial, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, da sie agil und innovativ sind und oft bereit sind, neue Ansätze auszuprobieren.

Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft erfordert jedoch gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten, einschließlich Regierung, Industrie, Start-ups, Universitäten und Gesellschaft. Die Unternehmen müssen zusammenarbeiten, um neue Geschäftsmodelle zu schaffen, neue Technologien zu entwickeln und Wege für eine effizientere Ressourcennutzung zu finden.

Circular Economy ist der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft und jeder Mensch und jede Organisation spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Prof. Dr. Helmut Schönenberger, CEO UnternehmerTUM

Die aktuellen Krisen wie der Klimawandel und die Ressourcenknappheit waren entscheidende Faktoren, die uns bei UnternehmerTUM veranlasst haben, jetzt zu handeln. Vor 20 Jahren wären Fortschritte auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, wie sie heute möglich sind, kaum denkbar gewesen. Heute jedoch profitieren wir von Elektroautos und grüner Energie bis hin zu verbesserter Kunststoffsortierung und -wiederverwertung und sogar Materialverfolgung. Dieser technologische Fortschritt hat der Kreislaufwirtschaft den Weg geebnet und ermöglicht es uns, auf nachhaltigere Weise voranzukommen.

Deshalb haben wir gemeinsam mit vielen großartigen Partnern wie BMW, SAP, Tengelmann, Prezero und TUM die Initiative CIRCULAR REPUBLIC ins Leben gerufen. Die Circular Economy ist der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft und jeder Mensch und jede Organisation spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Zirkuläres Wirtschaften ist entscheidend für die Sicherung einer nachhaltigen Zukunft unserer Industrie und Gesellschaft. Mit Initiativen wie CIRCULAR REPUBLIC können wir natürliche Ressourcen erhalten, Abfälle reduzieren und neue wirtschaftliche Möglichkeiten erschließen. Start-ups spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, diesen Wandel voranzutreiben, indem sie neue Ideen, Innovationen und Agilität einbringen. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir so viele großartige Start-ups in unserem Ökosystem haben. Zum Beispiel:

  • Made of Air: Das Start-up verwendet Biokohle, ein kohlenstoffnegatives Material, zur Herstellung einer Reihe nachhaltiger Biomaterialien, die in verschiedenen Branchen wie Möbel, Bauwesen und Verpackung verwendet werden können.

  • LibCycle Reverse: Dieser Logistikanbieter widmet sich der Rückwärtslogistik von Lithium-Ionen-Batterien, einem wichtigen Aspekt des Batterierecyclings. Er bietet Sammel-, Transport- und Recyclingdienste für Lithium-Ionen-Batterien an, um deren ordnungsgemäße Entsorgung zu gewährleisten und Abfall zu reduzieren.

  • FINN: Die Online-Plattform auf Abonnementbasis für Autos ermöglicht es Menschen, ein Auto auf monatlicher Basis zu nutzen, anstatt es sofort zu kaufen. Durch dieses Modell wird die Zahl der produzierten Autos verringert, was wiederum die Umweltauswirkungen der Autoproduktion reduziert.

  • Stabl: Stabl bietet Energiespeichersysteme für Gewerbeimmobilien, die Unternehmen dabei helfen können, erneuerbare Energiequellen effektiver zu nutzen und ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

  • TWAICE: Das Start-up hat eine Batteriesoftware entwickelt, die die Leistung und Langlebigkeit von Lithium-Ionen-Batterien optimiert. Die Software kann dazu beitragen, den Batterieabfall zu verringern, indem sie die Lebensdauer von Batterien verlängert und ihre Effizienz verbessert.

  • tozero: tozero bietet Lösungen für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien an, die dazu beitragen können, die Menge an Elektroschrott zu reduzieren, die durch ausrangierte Batterien entsteht.

Was die Geschäftsmodelle betrifft, so ist die Sharing Economy ein Paradebeispiel dafür, wie digitale Technologien profitable As-a-Service-Geschäftsmodelle ermöglicht haben. Wenn wir uns diesen Ansatz zu eigen machen, können wir den Ressourcenverbrauch verringern, eine größere Effizienz fördern und die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit verbessern. Es ist wichtig, dass wir weiterhin neue zirkuläre Geschäftsmodelle erforschen und umsetzen, die uns helfen können, unsere langfristigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Lasst uns unsere Kräfte bündeln und die Kreislaufwirtschaft nutzen, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen!

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